Der Unterschied zwischen Selbstbewusstsein und Narzissmus
Es gibt da diese eine kleine, feine linie, die heutzutage öfter überschritten wird, denn je.
Selbstbewusstsein und Narzissmus sind Konzepte, über die ich mich immer wieder mit meinen Klienten und anderen Mentoren oder Therapeuten austausche. Wir sind uns alle einig, dass ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein wichtig für unser allgemeines Wohl und unseren Erfolg ist. Aber immer mehr tendieren die Menschen dazu (ich beobachte dieses Verhalten gerade vor allem bei Frauen) einen zu großen Fokus auf sich selbst zu lenken und es mit Selbstliebe zu verwechseln. Heute schauen wir uns genauer an, was den Unterschied zwischen diesen beiden Konzepten ausmacht.
Fangen wir ganz vorne an.
was genau ist Selbstbewusstsein?
Entgegen dem Glauben, dass Selbstbewusstsein eine gewisse Unantastbarkeit mit sich bringt, wird es eher als ein gesundes Selbstwertgefühl und eine positive Sicht auf sich selbst definiert. Menschen mit einem hohen Selbstbewusstsein glauben an ihre Fähigkeiten und zweifeln seltener an sich selbst oder ihren Entscheidungen. Sie haben eine positive Einstellung zum Leben und können Herausforderungen und Rückschläge auf eine konstruktive Weise bewältigen. Kurz gesagt, Selbstbewusstsein ist die Grundlage für ein gesundes und erfüllendes und vor allem ermächtigtes Leben.
Was ist dann Narzissmus?
Narzissmus hingegen zeichnet sich durch einen übertriebenen Fokus auf sich selbst und einen Mangel an Empathie für andere aus. Narzissten haben ein aufgeblähtes Selbstbild und überschätzen oft ihre Fähigkeiten. Sie sind mehr daran interessiert, Aufmerksamkeit, Macht und Bewunderung von anderen zu gewinnen, statt bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen. Dadurch ist es fast unmöglich für Narzissten eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen und deshalb greifen sie genau auf die Menschen zurück, die für sie eine leichte Beute sind – die People Pleaser. Die haben einfach nicht den Mut, dem Narzissten die Stirn zu bieten.
Wie können wir also zwischen diesen beiden unterscheiden?
Deine Einstellung, deine Beziehung zu dir selbst und dein Beitrag (oder das Fehlen eines solchen) für die Welt sind drei Aspekte, die Selbstbewusstsein von narzisstischem Verhalten unterscheiden.
Selbstbewusste Menschen haben ein Fülle Mindset, während Narzissten einen Mangel Mindset haben. Dieses Mindset ist tief in der Angst vor Versagen und Minderwertigkeit verwurzelt. Sie haben diese kleine Stimme in ihrem Kopf, die sie ständig daran erinnert, dass sie alle anderen unbedingt ausstechen muss. Sie heben sich hervor, während sie versuchen, alle anderen herunterzuziehen. Narzissten glauben einfach nicht, dass es genug für alle gibt und haben Schwierigkeiten, sich für Menschen zu freuen, die etwas haben, was sie sich wünschen. Einige ihrer stärksten Waffen sind Sabotage und die Fähigkeit, die Erfolge anderer zu untergraben.
Selbstbewusste Menschen haben hingegen eine Stimme im Kopf, die ihnen immer wieder versichert, dass sie großartig und wunderschön sind und das gleiche auch für ihr Umfeld gilt. Sie freuen sich für ihre Mitmenschen, wenn sie Anerkennung bekommen. Sie fühlen sich dadurch nicht unsicher, ganz im Gegenteil. Menschen, die selbstbewusst sind, haben nicht das Bedürfnis mit allen zu konkurrieren und sie haben kein Problem damit zuzugeben, dass sie nicht alles wissen. Und damit enttarnen sich Narzissten am schnellsten, sie haben immer eine Anwort auf absolut alles.
Selbstbewusstsein bedeutet, mit sich selbst im Reinen zu sein, während narzisstisches Verhalten einen endlosen inneren Kampf darstellt.
Vergiss nicht…
Es gibt Menschen, die dein Selbstvertrauen immer mit Narzissmus verwechseln werden. Solange sie nicht dein wahres Ich kennen und nicht verstehen, was dich ausmacht, ist das leider unvermeidlich.
Jede Person sieht dich durch einen anderen Filter, der auf ihren eigenen Erfahrungen und Vorstellungen von dir basiert und damit existieren so viele verschiedene Abwandlungen von dir, wie du Menschen getroffen hast.
Vertraue auf deine eigenen guten Intentionen und auf die ehrlichen Absichten deines Herzens. Ob dich jemand als selbstbewusst oder narzisstisch abstempelt, kannst du nicht beeinflussen. Aber wenn du dein Umfeld mit Liebe und Verständnis fütterst und Komplimente & Support rechts und links verteilst – dann kannst du auf jeden Fall beruhigt schlafen, wohlwissend, dass du die Welt besser hinterlässt, als du sie vorgefunden hast.
Auf du liebevollste Version deines selbst,